Tracht

Die Tracht der Volkstanzgruppe

Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts kannte man in Unterfranken elf verschiedene Trachtengebiete. Eines dieser Gebiete war das der Rhöntracht. Es umfaßte die hohe Rhön, den Kreuzberg mit der umliegenden Gegend, die Vorrhön, sowie Sinn- und Saaletal. Aus dieser historischen Einteilung läßt sich auch das Tragen dieser Rhöntracht in Gemünden ableiten.

Wie sah die typische Tracht um 1850 aus?
Die Arbeitskleidung des Bauern bestand aus:
- Leinenhemd,
- Kittel aus "Bädemä" (Beidergemang = halb Leinen, halb Wolle), erst weiß, später blau gefärbt,
- Weißblauer Zipfelkappe,
- Wollenen Strümpfen,
- Socken, "Fürwes" genannt und
- Plumpen Holzschuhen.
Die Werktagstracht der Bäuerin bestand aus:
- Kopftuch, bunt gemustert oder blaues Leinen,
- Leibchen aus hellblauem Wolltuch,
- "Ärmelsdink", wurde im Winter über dem Leibchen getragen,
- Rock, reich gefaltet, wadenlang,
- Schürze, meistens weiß,
- Schultertuch, gestreift,
- Strümpfen, blau oder weiß und
- Holzschuhen.
Zum Transport von Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wurde häufig die "Kraxe", ein Holzgestell mit Weidengeflecht, auf dem Rücken getragen. Die Sonn- und Feiertagstracht unterschied sich in einigen, wesentlichen Teilen von dieser Arbeits- bzw. Werktagstracht.

Unsere Tracht ist aus der Sonn- und Feiertagstracht aus der Gegend um Bad Neustadt an der Saale abgeleitet.
Besonderes Merkmal der Burschentracht ist der Dreispitz, der früher eigentlich nur in der Kirche abgenommen wurde. Sogar in der Wirtschaft behielt man ihn auf. Von ihm ist das bekannte Lied: "Mein Hut, der hat drei Ecken" abgeleitet.
Weiterhin besteht die Burschentracht aus einem weißen Leinenhemd, einer kurzen, scharlachroten Weste mit eng aneinandergereihten, halbkugelförmigen Knöpfen. Darüber wird eine schwarze Tuchjacke getragen. Da unsere Tracht als Tanztracht zu verstehen ist, tragen die Burschen anstelle der "Pantalon" (lange Röhrenhosen) schwarze Kniebundhosen. Den Gesamteindruck runden weiße Wollstrümpfe und schwarze Lederschuhe ab.

Die Mädchentracht fällt durch die Stickereien am Mieder (zum großen Teil von unseren Mädchen selbst gefertigt) auf. Unter dem Mieder wird eine Bluse getragen, die mit kleinen Spitzen am Ausschnitt verziert ist. Darüber wird der "Kürres", auch "Mutzen" genannt, getragen, eine kurze Jacke aus dem gleichen Stoff wie der lange, meist schwarze Rock.
Am Ärmeleinsatz der Jacke sind Litzen oder Samtbänder aufgenäht. Den Rock, meist aus Baumwolle oder "Moldung" (Wollstoff), schmückt ein schwarzes Zierband, ca. 10 cm über dem Rocksaum. Je tiefer man in die Rhön kam, desto kürzer wurde die Rocklänge. In der Vorrhön reichte der Rock bis zu den Knöcheln. Dazu trugen auch die Mädchen weiße Wollstrümpfe und schwarze Lederschuhe.
Bild-Die-Tracht-der-VTG
Leider werden die so verschiedenen und schönen Trachten immer seltener getragen. Es wäre schade, wenn diese schönen, alten Trachten in Vergessenheit geraten würden. Bleibt zu hoffen, daß sich Alt und Jung wieder mehr auf die Pflege des Brauchtums besinnen.

Nächste Termine


TRAININGSSTART nach der Weihnachtspause
=> Fr 12.01.2024
ab 18.30 Uhr Kinder- und Jugendgruppe
ab 20.00 Uhr Erwachsenengruppe

Fr 02.02.24
KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

Fr 16.02.2024 Faschingspause
=> KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

23.03. – 06.04.2024 Osterferien
=> KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

So 28.04.24
evtl. Gemünden, Innenstadt
nachmittags - Auftritte beim Maimarkt

Di 30.04.24
Gemünden, Marktplatz
20 Uhr Maibaum aufstellen

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