Donnerstag, 26. Juli 2007

Europeade Horsens 2007

Die Volkstanzgruppe Gemünden war wieder einmal völlig begeistert von der Europeade in Horsens


Die Europeade 2007, ein Kulturfestival der Volkstanz- und Musikgruppen, zu welcher 4 500 Personen zum Tanzen, Singen und Musizieren zusammenkommen, fand dieses Jahr vom 18. – 22. Juli in Horsens/Dänemark statt. Die Volkstanzgruppe Gemünden nahm zum vierten Mal an der Europeade teil und fuhr am Mittwoch früh, noch etwas müde, aber voller Erwartung in Richtung Norden.
Dort angekommen, konnte man schon bei der Anmeldung im Forum in Horsens die Atmosphäre der kommenden Tage spüren. Spontan wurden auf dem Parkplatz Musik- und Tanzeinlagen zum Besten gegeben: … aha, die Spanier und schau mal der kleine Oldtimerbus der Italiener …! Alte Bekannte von anderen Europeaden wurden herzlich begrüßt und dann ging es weiter zum Quartier. Wir waren in einer Schule mit 12 anderen Gruppen zusammen untergebracht. Nach dem Abendessen machten wir es uns gemütlich und stimmten uns für die kommenden Tage ein.

Am Donnerstag Vormittag fuhren wir nach Juelsminde an den Strand. Zum Baden war es trotz blauen Himmels allerdings für die meisten etwas frisch, bis auf ein paar hart gesottene. Danach ging es zurück nach Horsens. Dort hatte sich die Innenstadt bereits mit Gruppen verschiedenster Nationalitäten gefüllt, die Tänze, Gesangs- und Musikeinlagen zum Besten gaben. Der Wettergott meinte es gut und so leuchteten die Farben der unterschiedlichsten Trachten um die Wette.

Der erste Höhepunkt war am Abend, die offizielle dreistündige Eröffnungsfeier der 44. Europeade in der Arena am Horsens Fjord, ein Treffen der europäischen Volkskulturen - ein Fest Europas der Herzen. Zur Einstimmung spielte das Blasorchester Schwalmstadt/Hessen die auzch das Programm zusammen mit der Harwich Royal British Legion Brass Band/Großbritannien und der Banda de Gaitas San Matiño de Quiroga/Spanien untermalten. Nach offiziellen Ansprachen und der festlichen Fahnenüberreichung wurde das Programm von 35 Gruppen unterschiedlichster Nationen gestaltet. Die Vielfalt der Darbietungen wurde durch die stimmungsvolle Färbung des Abendhimmels und dem Blick auf den Fjord noch angehoben. LaOla-Wellen und das immer wieder kehrende anstimmen des Europeade-Songs heizten die Stimmung zusätzlich an.
Zurück im Quartier um Mitternacht wurden die Ereignisse des Tages in allabendlicher Runde erörtert. Traten da nicht die Klänge einer fiedelnden Geige an unser Ohr? Den Klängen auf der Spur fanden wir unsere Quartiernachbarn, eine Gruppe junger Ungarn, die unter freiem Himmel Party machten. Spontan wurden wir in ihren Kreis aufgenommen und sie vermittelten uns die Grundschritte des „Csardas“. Wir waren mit vollem Eifer dabei und spürten wie das feurige Temperament der ungarischen Musik Besitz von unseren fränkischen Füßen nahm. Im Schweiß gebadet, aber glücklich, suchten wir den Weg zu unseren Schlafstätten.

Der Freitag war vor allem unserer Jugend gewidmet. Am Vormittag nahmen sie an einem internationalen Tanzworkshop in einer benachbarten Schule teil und am Nachmittag hatten sie ihren großen Auftritt im Neuen Theater in Horsens. Die Jugend der Volkstanzgruppe hat das zweistündige Programm eröffnet und die Gäste begeistert. Die Besucher waren von dem tänzerischen Können der Jugendgruppen fasziniert und spendeten viel Beifall.

Am Abend dann, unsere Jugendlichen lieferten sich, wie schon an den Vorabenden, ein Fußballmatch mit den Ungarn und Dänen, fuhren wir in die Stadt, um eine der allabendlich stattfindenden Veranstaltungen zu besuchen. Auf dem Rathausplatz, nach dem offiziellen Musik- und Chorabend, war ein Open Air Konzert mit der kubanischen Band „Climax“ geboten. Die Band bestand aus 16 Salsamusikern und Sängern. Die coole Mischung aus Salsa, Timba, Funk, Jazz und afrikanischer Musik sowie der hohe Grad an Energie, der in den Musikern steckte, war eine Garantie für eine heiße Partynacht. Später, zurück in der Unterkunft, kamen wir noch lange nicht zur Ruhe. Während noch an der Ausarbeitung der Aufstellung der Tänze für die Auftritte des nächsten Tages gefeilt wurde, kamen die meisten von uns nicht an der Cafeteria vorbei. Dort heizten die jungen Musiker aus Geismar, Belgien und Litauen kräftig ein und wir übten uns in Polka, Galopp und Zillertaler Hochzeitsmarsch. Dazwischen mal einen Disco Fox und dann noch einen Walzer, Dreher sowie französische Figurentänze.

Die Zeit drängte dann am Samstag. Zwei halbstündige Auftritte in der Fußgängerzone, Festzug und Europeadeball am Abend waren angesagt. Das heißt, frühstücken und rein in die Tracht bis spät in die Nacht. Während ein Paar am offiziellen Empfang des Europeade-Komitees und der Stadt Horsens teilnahm, zeigten die Erwachsenen und Jugendlichen abwechselnd und gemeinsam ihr Können in der Stadt mit Bravour. Angefeuert von den Passanten und vorbeikommenden Tanzgruppen.

Der Festzug mit 176 Gruppen aus 24 Ländern zog sich 3 Stunden durch die Stadt. Die Sonne brannte vom Himmel, man meinte, selbst sie wollte dazu beitragen, dass Anliegen der Europeade, nämlich die konkrete Verwirklichung eines vereinten Europas der Völker zu verwirklichen. Einer Union, die einen gemeinschaftlichen Raum bildet und von ihren Bürgern und Kulturen getragen wird. Die Volkstanzgruppe Gemünden lief im ersten Drittel umrahmt von einer tschechischen Tanzgruppe und einer spanischen Kapelle. So fiel es uns leicht, flotten Schrittes dabei zu sein, vorbei an winkenden und klatschenden Zuschauern, der Tribüne mit den Honoratioren um uns dann am Ende des Umzuges selbst in die Zuschauermenge einzureihen und das Vorbeiziehen der farbenfrohen, musizierenden und singenden Gruppen zu erleben.

Abends auf dem Rathausplatz war Tanzkurs angesagt. Also Tanzschuhe und Tracht nicht ausziehen – es geht weiter. Tanzpartner suchen und los geht’s. Unter der Anleitung eines Tanzlehrer und seiner Assistenten verwandelten sich der Rathausplatz in einen riesigen Tanzsaal und alle Nationen vermischten sich miteinander. Alle mit einem Ziel: die erlernten Schritte so perfekt wie möglich miteinander zu tanzen. Zum Europeadeball spielten dann bis tief in die Nacht noch verschiedene Musikkapellen auf, und heizten kräftig ein, obwohl es nun schon etwas kühler wurde. Auffallend wie viele junge, moderne Menschen sich in ihrer Tracht ganz selbstbewusst zu den heißen Rhythmen bewegten. Vom Tanzvirus in Besitz genommen, konnten wir nicht anders als Hand in Hand, singend und lachend in Schlangenlinien dem wartenden Bus entgegen zu laufen.

Am Sonntagvormittag stand ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm der auch wieder von verschiedenen Gruppen musikalisch mitgestaltet wurde.
Da sich das Wetter geändert hatte, wurde die Schlußveranstaltung von der Arena am Fjord in das Forum von Horsens verlegt, welches 4 500 Zuschauer faßt. Dort traf man sich vorab mit dem Heimat- und Trachtenverein „Alt-Bayreuth“ um den späteren gemeinsam Auftritt ein fränkisches Potpourri zu proben. Was natürlich schon einige Zuschauer anzog und die Frage aufkommen lies „Gemünden – ja, wo ist denn das?“. Unser Auftritt rückte immer näher. Hoffentlich klappt alles. Die Veranstaltung wurde im dänischen Fernsehen übertragen und so nach und nach spürten wir etwas Aufregung. Wir nahmen Aufstellung und wurden durch unzählige Regieanweisungen von Position zu Position geleitet. Dann war es soweit, eine spanische Kapelle machte schon einmal Stimmung und dann strahlten uns die Scheinwerfer an. Unsere Musiker spielten auf und unsere Füße setzten sich in Bewegung. Ein überwältigendes und beschwingtes Gefühl machte sich in uns auf – wir waren begeistert und es klappte perfekt. Die beiden Gruppen aus der Region Franken bekamen sogar Zwischenapplaus. Zufrieden und stolz beobachten wir danach das laufende Programm.

Dann hieß es Abschied nehmen. Zur verabredeten Zeit, wurden wir abgeholt und fuhren dieses Mal um einen Fahrgast reicher gegen Süden. Unsere Jugend hatte für ihren Einzelauftritt zur Erinnerung einen Plüschbären überreicht bekommen. Der neue Fahrgast hatte noch keinen Namen, so wurde eine Umfrage gestartet und die Jugend hat sich für den Namen „Ole“ entschieden, welcher bei der nächsten Probe getauft werden soll.

Übernächtigt, aber gut gelaunt und um viele bunte Eindrücke reicher kamen wir am Montagmorgen wieder in Gemünden an. Schön war’s.

Horsens

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