Sonntag, 5. Juli 2009

Jubiläumsfahrt nach Regensburg

Im Zuge der Vorbereitung zum 50jährigen Bestehen der Volkstanzgruppe Gemünden beschloss man im Jahr 2009 nicht an der Europeade der Volkstanzgruppen, die dieses Jahr in Kleipeda/Litauen stattfindet, teilzunehmen. Die Jahresfahrt wurde nach Regensburg geplant, um dort am Programm des Bürgerfestes mitzuwirken.

Freitagnachmittag wurden die Trachten, Musikinstrumente, Schilder und sonst notwendigen Utensilien, die für den Auftritt notwendig sind, im Bus verstaut. Mit guter Laune und dem „Volkstanzgruppen-Schlachtruf“ auf den Lippen, trat man die Reise nach Regensburg an. Dort angekommen, traf man sich zu einem gemeinsamen Abendessen in der Jugendherberge, dessen Koch mit freundlichen aber klaren Worten genaue Anweisungen zum Ablauf der Tischkantinenregeln gab, die natürlich von allen beherzigt wurden. Danach strömten alle aus, um das Bürgerfest zu besuchen. Unzählige Stände mit allerlei Delikatessen ließen vergessen, dass man gerade erst zu Abend gegessen hatte. An der Historischen Wurstküche – mit der Semmel, gefüllt mit „Sechs auf Kraut“ führt kein Weg vorbei. Es gibt Stimmen die behaupten, wer nicht in der „Wurstkuchl“ war, ist nicht in Regensburg gewesen. Dazu einen kräftigen Schluck aus der Mass und die Welt ist in Ordnung. Das Bürgerfest war sehr gut besucht und so kam es, dass man sich aus den Augen verlor, und in kleineren Gruppen je nach Geschmack und Laune den Abend verbrachte.

Auffällig war, dass sowohl Damen als auch Herren mit aufwendig geschmückten Hüten unterwegs waren. Neugierig geworden, informierte man sich, ob da vielleicht ein Brauch dahinter steckt und erfuhr, dass das Diakonische Werk Regensburg diesen fantasievollen Kopfschmuck selbst kreiert und den Erlös einem guten Zweck zukommen lässt. Da wollte man natürlich auch helfen und man machte sich auf dem Weg, um so ein aufgepepptes Exemplar zu ergattern. Um den Hutstand war reges Treiben und selbst wer nicht im Traum daran gedacht hatte, verlies wohl behütet den Stand. Mit Gelächter und glücklich über das erstandene Prachtstück setzte man seinen Weg über das Stadtfest fort. Natürlich war man jetzt bewunderten, aber auch kritischen Blicken ausgesetzt.

Am nächsten Morgen traf man sich nach dem gemeinsamen Frühstück zu einer Stadtführung, die von der Jugendherberge an der Donau entlang in die Innenstadt führte. Die mittelalterliche Altstadt von Regensburg ist im 2. Weltkrieg weitgehend verschont geblieben und daher heute die einzige erhaltene mittelalterliche Grosstadt Deutschlands. Sie ist heute noch als vollständiger mittelalterlicher Stadtorganismus erlebbar: Öffentliche Gebäude, repräsentative Patrizierburgen mit Türmen und Hauskapellen, einfachen Handwerkerhäusern, Kirchen, Klöstern, engen Gassen und breiten Prachtstraßen.

Nachmittags war eine Schifffahrt geplant, deren Ziel, die Walhalla (nach Walhalla „Halle der Gefallenen“ von 1830 – 1842 von Leo von Klenze erbaut) war. Dort werden seitdem bedeutende Deutsche sowie mit der Geschichte Deutschlands und der deutschsprachigen Völker verbundenen Persönlichkeiten mit Gedenktafeln und Marmorbürsten geehrt.
Nach einem Aufstieg über mehr als 400 Treppenstufen wird man vom Walhallaplateau aus mit einem hervorragenden Ausblick, der von Westen über das Regensburger Donautal bis kurz vor die Nachbarstadt Straubing im Osten reicht, belohnt. Alle Volkstänzer setzten sich zusammen. ließen den Blick in die Ferne schweifen und stimmten den Volkstanz-Schlachtruf an, was ihnen anerkennende Blicke der anderen Besucher einbrachte.
Walhalla
Nach der Rückkehr wurde das angedachte Tanztraining auf den folgenden Tag verlegt. Gleich neben der Anlegestelle des Schiffes, spielte die Gruppe „Cappuccino“ Musik fürs Herz, Ohr und Beine. Nicht nur die Gruppe war ein Hingucker, auch die behüteten Damen der Volkstanzgruppe erregten das Interesse der Öffentlichkeit, selbst die Presse bat um Erlaubnis zu fotografieren.

Später traf man sich im Regensburger Weissbräuhaus, zu einem gemeinsamen Abendessen, wo man schon einmal gemeinsam etwas das 50jährige Bestehen der Gruppe feierte und darauf anstoss. Das Jubiläum selbst wird dann am 28. September 2009 mit einem Festgottesdienst in Gemünden gefeiert, an dem dann alle aktiven, passiven und auch ehemaligen Volkstänzer teilnehmen.
Vom Regensburger Weissbräuhaus aus machte man sich auf den Weg, die dargebotenen Attraktionen des Bürgerfestes zu erkunden. Der Geheimtipp des Abends war die Präsentation „Licht-Blick-Dom“: nach dem Vorbild des französischen ’son et lumiere’ (Ton und Licht) wurde eine multimediale Domführung angeboten, welche mit Ton und Licht, Wort und Musik die Geschichte des Regensburger Doms zeigte. Man gewann einen Einblick in das Werden einer gotischen Kathedrale, von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Die Westseite des Domes diente dazu als bühnenhafte Leinwand. Danach tummelte man sich bis spät in die Nacht in den Strassen und Gassen.

Gruppenbild-vor-der-Jugendherberge
Am Sonntagmorgen hieß es früh aufstehen, Koffer packen, frühstücken und die Tracht anziehen. Man half sich gegenseitig - rasch war die Müdigkeit verschwunden. Jeder nahm seine Position ein. Das Tanztraining war für 9.00 Uhr vor der Jugendherberge angesetzt und so fanden sich rasch Zuschauer ein. Selbst der Küchenchef wurde, wohl durch die Klänge des Akkordeons und der Gitarre, angelockt und schaute mit einem Lächeln im Gesicht dem Treiben zu. „Wo kommt ihr denn her … ah Gemünden am Main!?!“ Eine Gruppe aus Leipzig war auf der Durchreise und an der Darbietung sichtlich erfreut.
Stolz über die Anerkennung marschiert die Truppe an der Donau entlang in Richtung Dom. Die Sonne strahlte und die Farben der Trachten leuchteten das Donauufer aus. Im Dom fand ein Gottesdienst statt, der stimmlich von den Regensburger Domspatzen begleitet wurde. Die Volkstänzer fanden sich fast vollzählig ein, um diesem Auftritt beizuwohnen. Danach traf man sich vor dem Dom um seiner Begeisterung Ausdruck zu geben und dem Chorknaben Anerkennung zu zollen. Aber das größte Highlight stand ja noch bevor: der Auftritt der Volkstanzgruppe Gemünden. Dieser fand am Gutenbergplatz statt. Nach und nach fand man sich dort ein. Neugierig blieben die Passanten stehen, um einen guten Platz zu erwischen. Der halbstündige Auftritt begann und ein bunter Mix aus fränkischen und anderen Tänzen – unter anderem auch der neu einstudierte Meraner Dreier - reihten sich aneinander. Die Gesichter strahlten und der Vorstand der Gruppe, Andreas Fella, setzte beim Ochsentanz seinen ganzen Charme ein, um seinen Nebenbuhlern die Frauen auszuspannen.
Jugendgruppe-in-Regensburg
Die Aufführung der Jugendgruppe lockte wie immer Sonderapplaus hervor. „Schad“ dass sie koane Buam dabei hoam!“ Ja die sind uns leider alle davon gelaufen. Über ein paar große Buam würden wir uns auch freuen. Wir trainieren jeden Freitag um 20.00 Uhr in der Aula der Hauptschule Gemünden. Frauen und Mädchen sind natürlich auch herzlich willkommen. „Ja, wo ist denn Gemünden am Main? Ah, aus Gemünden seid ihr, das kenne ich. Ich habe mal 7 Jahre dort gewohnt.“ So hat die Volkstanzgruppe nicht nur zur Erhaltung des fränkischen Brauchtums beigetragen, sondern auch die Traditionen ihrer Heimat in der Oberpfalz angemessen präsentiert. Mit großem Applaus und zufriedenen Gesichtern endete die Vorstellung. Das wöchentliche Üben und die Mühen der Trainerinnen haben sich wieder einmal bezahlt gemacht. Nun bleib nur noch wenig Zeit bis zur Heimfahrt, die man nutzte, um noch einige kulturelle Eindrücke zu erleben. Die einen besichtigten Schloss Emmeram mit der bedeutenden Klosterkirche, andere die Schnupftabakfabrik oder das Reichstagsmuseum, dass im alten Rathaus untergebracht ist. Die Zeit verging wie im Fluge und man trat die Heimreise an. Wer allerdings dachte er könne sich jetzt bequem zurücklegen und den Fahrkünsten des Busfahrers vertrauen, hatte sich getäuscht. Die Jugend hatte sich was ausgedacht. Man bildete kleinen Gruppen und diesen wurden20 Fragen zu den Sehenswürdigkeiten Regensburgs gestellt. Als Sieger dieses Quiz gingen Hildegard, Christine und Elisabeth hervor. Glückwunsch – gut aufgepasst! Ja die Jugend hat es faustdick hinter den Ohren!
In Gemünden angekommen, zeigte man seine Zufriedenheit über den gelungenen Ausflug. Also, dann bis Freitag zur Probe!

Nächste Termine


TRAININGSSTART nach der Weihnachtspause
=> Fr 12.01.2024
ab 18.30 Uhr Kinder- und Jugendgruppe
ab 20.00 Uhr Erwachsenengruppe

Fr 02.02.24
KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

Fr 16.02.2024 Faschingspause
=> KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

23.03. – 06.04.2024 Osterferien
=> KEIN Kinder- und Erwachsenen-Training

So 28.04.24
evtl. Gemünden, Innenstadt
nachmittags - Auftritte beim Maimarkt

Di 30.04.24
Gemünden, Marktplatz
20 Uhr Maibaum aufstellen

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